6. Oktober 2025
Fachpresse

Wirtschaftsprognosen 2025 und 2026

Der Fenstermarkt in Deutschland wird im Jahr 2025 voraussichtlich um 1,2 % sinken. Für 2026 wird jedoch wieder in allen Segmenten ein Wachs-tum von 2,8 % erwartet. Der Absatz in Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m) steigt damit von 12,75 Mio. FE im Jahr 2024 auf 13,11 Mio. FE im Jahr 2026. Auch der Außentürenmarkt weist 2025 einen leichten Rückgang von 0,2 % auf. Für 2026 wird ein Zuwachs von 2,6 % prognostiziert.

Die Prognose berücksichtigt, aufbauend auf dem bisherigen Erhebungsmodell, die ak-tuellen Entwicklungen am Bau- und Finanz-markt: eine stabile Zinspolitik mit positiven Impulsen für den Wohnbau, eine rückläufige Inflation sowie die weiterhin herausfor-dernden Rahmenbedingungen im Ordnungs- und Förderrecht. Während die Sanierung durch Unsicherheiten bei Heizungsinvestitionen gebremst wird, stabilisiert sich der Wohnungsneubau – insbesondere im Einfamilienhausbau – schneller als erwartet. Da-gegen bleibt der Nichtwohnbau durch Investitionszurückhaltung deutlich schwächer. Für 2026 ergibt sich insgesamt ein zuversichtlicher Ausblick: steigende Genehmigungszah-len im Wohnbau sowie moderates Wachstum im Fenstermarkt. Während sich der Neu-bau, vor allem im Einfamilienhaussegment, jetzt besser dasteht als noch im Frühjahr angenommen, hat die Sanierung an Schwung verloren. Zwar bleibt sie weiterhin positiv, doch reicht das aktuelle Wachstum nicht aus, um den für die Klimaneutralität notwendi-gen Hochlauf der energetischen Sanierungen zu erreichen.

Die Marktzahlen werden von der Heinze GmbH erhoben und gemeinsam von den Branchenverbänden Verband Fenster + Fassade (VFF), Bundesverband Flachglas (BF), Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) sowie dem pro-K Industrie-verband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrwegsysteme herausgegeben.

Für den Wohnungsbau zeigt die Studie: Die Fenstersanierung wächst 2025 noch leicht um 1,2 % und erreicht 6,64 Mio. FE. 2026 wird dieses Marktsegment voraussichtlich um weitere 1,6 % auf 6,75 Mio. FE ansteigen. Der Rückgang im gesamten Neubaube-reich beträgt 2025 deutliche 5,9 %, bevor 2026 mit einem Zuwachs von 5,7 % auf 4,16 Mio. FE wieder eine Erholung einsetzt. Dieses Wachstum wird vor allem vom Wohnbau getragen (+7,7 %). Der Nichtwohnbau bleibt dagegen auch 2026 angespannt. Insge-samt stabilisiert sich der Sanierungsanteil auf rund 8,95 Mio. FE, der Gesamtmarkt auf 13,11 Mio. FE.

Der Außentürenmarkt folgt einer ähnlichen Entwicklung: 2025 wird ein Rückgang von 0,2 % auf 1,134 Mio. Stück erwartet. 2026 steigt die Nachfrage auf 1,163 Mio. Stück (+2,6 %). Der Neubau zieht dabei deutlich an (+6,5 %), während die Sanierung nur leicht wächst (+1,5 %). Über den Zeitraum von 2023 bis 2026 ergibt sich damit ein Rückgang von 1,236 Mio. Stück im Jahr 2023 auf 1,163 Mio. Stück im Jahr 2026. Be-merkenswert ist zudem der hohe Anteil an Türen mit erhöhter Sicherheit: 2026 liegt die-ser bei 62,5 %. Während im Wohnungsbau bereits über 70 % erreicht werden, ist im Nichtwohnbau mit rund 40 % noch erhebliches Potenzial vorhanden.

Stimmen aus den Verbänden
VFF-Geschäftsführer Frank Lange erklärt:
Die aktuellen Zahlen zeigen ein gemischtes Bild, aber auch eine klare Perspektive. Der Wohnungsneubau, insbesondere im Einfamilienhaussegment, hat sich stabilisiert und liefert für 2026 positive Impulse. Die Sanierung hingegen bleibt hinter dem notwendigen Tempo zurück, um die Klimaziele zu erreichen. Es braucht verlässliche Rahmenbedingungen und Förderinstrumente, um Investitionen in diesem Bereich nachhaltig anzukurbeln.“

BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs betont:
Der ‚Bauturbo‘ zündet noch nicht so richtig eindrucksvoll, aber immerhin erwarten wir auch im Neubau eine Belebung. Trotz ihres im Vergleich deutlich geringeren Wachstums und viel zu niedriger Sanierungsraten bleibt die Renovierung mit fast 70 % Anteil am Fenstermarkt der entscheidende Bereich.“

FVSB-Geschäftsführer Stephan Schmidt hebt hervor:
Der Trend zu höherer Sicherheit bei Außentüren ist unverkennbar. Während im Wohnbau bereits über 70 % aller Türen mit erhöhter Sicherheit ausgestattet sind, liegt der Anteil im Nichtwohnbau deutlich niedriger. Hier bestehen große Chancen für die Branche, mehr Bewusstsein zu schaffen und das Angebot entsprechend weiterzuentwickeln.

pro-K-Geschäftsführer Sven Weihe ergänzt:
Die detaillierte Materialauswertung der Heinze-Studie ist für uns besonders interessant. Kunststoff behauptet seine führende Position im Fenstermarkt mit über 50 % Marktanteil und ist auch im Türenbereich vorne. Das zeigt: Kunststoff ist ein wesentlicher Baustein für Ressourceneffizienz und Klimaschutz und wird auch künftig eine tragende Rolle spielen.“

Der aktuelle Fenster- und Außentürenmarktbericht mit allen Detailanalysen und Auswertungen erscheint Mitte Oktober 2025. Eine abschließende Einschätzung zum Markt 2025 sowie eine aktualisierte Prognose für 2026 wird auf Basis der Konjunkturentwicklung, der Zins- und Inflationslage sowie ordnungs- und förderpolitischer Maßnahmen in der nächsten VFF-Fachtagung Statistik und Markt am 28. April 2026 vorgestellt.

Zur Branche: In Deutschland gibt es laut einer Studie des VFF aus dem Jahr 2023 rund 5.880 Fensterbaubetriebe mit etwa 38.800 Beschäftigten. Die Unternehmen er-wirtschaften danach pro Jahr etwa 9,02 Milliarden Euro. Dazu kommen noch die vielen Betriebe und Mitarbeiter der Zulieferindustrie aus den Bereichen Schlösser und Beschläge, Kunststoff- und Metallprofile, Holz, Glas, Dichtungen sowie weiteres Zubehör: Einschließlich aller wesentlichen vor- und nachgelagerten Industriezweige arbeiten rund 300.000 Mitarbeiter in rund 58.000 Betrieben in der deutschen Fenster- und Fassadenbranche. Sie erwirtschaften pro Jahr insgesamt rund 34 Milliarden Euro.

Kontakt Fachpresse

Pantea Khaledpour
Verband Fenster + Fassade
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