Frankfurt am Main, 26. Oktober 2022. Mit insgesamt rund 100 Teilnehmern fand am 19. Oktober 2022 das Update-Webinar Statistik und Markt 2022-II des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) in der VFF-Geschäftsstelle statt. Neben den aktualisierten Konjunkturdaten und der Fenstermarkt-Prognose ging es um den Informationsstand der Endkunden zur Bedeutung und den Chancen energetischer Gebäudesanierung sowie über die gesamtwirtschaftliche Lage, die konjunkturellen Rahmendaten und ihre Auswirkungen auf die Bauindustrie. „Die Prognose für den Fenstermarkt rechnet für 2022 und 2023 jeweils mit einem leichten Rückgang von 1 Prozent“, so VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Die Folgen der Krisen auf Lieferengpässe haben 2022 dazu geführt, dass nicht alle vorhandenen Aufträge umgesetzt wurden. Der somit immer noch hohe Auftragsbestand und die steigende Sanierungsbereitschaft führen dazu, dass sich der Markt trotz deutlicher Rückgänge im Neubau insgesamt halten konnte.“
Nach dem Abriss der Entwicklungen im Wohn- und Nichtwohnbau, ergänzt durch die Ergebnisse der laufenden VFF-Konjunkturumfrage, kam Holger Lipp von der Weru GmbH, der Obmann des VFF-Ausschusses Statistik und Markt, zu dem Fazit, dass vor dem Hintergrund eines noch hohen Auftragsbestands große Unsicherheit bei Projekten im Blick auf die Preisstellung herrsche und sich ein massiver Rückgang bei Ein- und Zweifamilienhäusern aufgrund des Entfalls der Förderung und des Zinsanstiegs bemerkbar mache. Die deutschen Fenster- und Außentürenmarktzahlen, präsentiert von Christian Blanke von der Heinze GmbH, bestätigten diesen Befund: Der Fenstermarkt in Deutschland wird voraussichtlich 2022 und 2023 um jeweils 1,0% nur leicht zurückgehen: von einem Absatz in Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m) von 15,8 Mio. FE im Jahr 2021 auf 15,7 Mio. FE in 2022 auf schließlich 15,5 Mio. FE im Jahr 2023, allerdings verbunden mit deutlichen Verschiebungen der Marktanteile vom Neubau zur Sanierung.
Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland, stellte nach der Pause die Ergebnisse einer Umfrage unter Eigentümern selbstgenutzter Ein- und Zweifamilienhäuser zur energetischen Gebäudesanierung vom Frühsommer dieses Jahres vor. Besonders auffällig waren die erheblichen Informationsdefizite bei den Gebäudeeigentümern. Das betraf gleichermaßen die massive Überschätzung der Energieeffizienz des eigenen Wohnhauses, die geringen Kenntnisse über die Energieeinsparpotenziale der eigenen Immobilie sowie mangelnde Kenntnisse über die umfangreichen Fördermaßnahmen bei Sanierungen. Deswegen bezeichnete Caroline Friedemann die energetische Gebäudesanierung zurecht als einen „ungehobenen Schatz“. Über die technischen Möglichkeiten ebenso wie über die Fördermöglichkeiten aufzuklären, ist eine immer wichtigere Aufgabe für den Handwerker.
Online zugeschaltet, erläuterte Jochen Möbert von der Deutschen Bank AG, zentrale konjunkturelle Rahmenbedingungen der Bau- und Immobilienwirtschaft, ausgehend von dem Befund, dass die Preisdynamik bei Wohnimmobilien teilweise gebrochen ist und sich im Büromarkt der Preisanstieg verlangsamt. Dem liegt zugrunde der gegenwärtig „historische Zinsanstieg“, der die Hypothekenkredite verteuert und zur Folge hat, dass das Kreditvolumen massiv sinkt. Möbert betonte die Herausforderungen für die Bauindustrie, verwies zugleich auch auf die Chancen der im Blick auf die Inflation „rekordtiefen Realzinsen“. Denn mit einem weiteren Anstieg der Hypothekenzinsen über 4 Prozent sei aktuell nicht zu rechnen.
„Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die energetische Sanierung ist die größte Aufgabe und zugleich die größte Chance für unsere Branche“, erklärte Frank Lange nach der Veranstaltung. „Die stark gestiegenen Energiekosten und die Notwendigkeit, Energie zu sparen, machen die Investition in die energetische Sanierung der Hülle so sinnvoll. Wie sich die Marktsituation weiterentwickelt, werden wir auf unserer Frühjahrstagung „Statistik und Markt“ im Mai 2023 erfahren. Dann werden wir, ergänzend zu den Import- und Exportdaten, auch wieder die auf den neuesten Stand gebrachte Branchenstrukturanalyse vorstellen.“
Foto „Referenten_19-10-22“: VFF-Geschäftsführer Frank Lange (links) und die Referenten auf der VFF-Fachtagung „Statistik und Markt“ am 19. Oktober 2021: (von links) Holger Lipp, Christian Blanke und Carolin Friedemann; nicht auf dem Foto: Jochen Möbert, der online zugeschaltet wurde. (Foto: VFF)
Foto „HolgerLipp_19-10-22“: Wie immer erläuterte Holger Lipp von der Weru GmbH, Obmann des VFF-Ausschusses Statistik und Markt, die aktuellen Daten zur Konjunktur und zum Baumarkt. (Foto: VFF)
Foto „ChristianBlanke_19-10-22“: Die neuesten Zahlen zum deutschen Fenster- und Außentürenmarkt präsentierte Christian Blanke von der Heinze Marktforschung GmbH. (Foto: VFF)
Foto „CarolinFriedemann_19-10-22“: Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland, machte anhand einer Umfrage deutlich, dass Eigenheimbesitzer noch lange nicht genügend informiert und aktiviert sind, notwendige energetische Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. (Foto: VFF)
Foto „JochenMöbert_19-10-22“: Jochen Möbert von der Deutschen Bank AG erläuterte die Probleme und Chancen der Bau- und Immobilienwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Zinsanstieg, Inflation und tatsächlich niedrigen Realzinsen. (Foto: VFF)
Kontakt Fachpresse
Felix Ernst
Verband Fenster + Fassade
Walter-Kolb-Str. 1-7
60594 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 955054-32
Fax.: (069) 955054-11
E-Mail: pr@window.de
Kontakt Endkundenpresse
Verband Fenster + Fassade
Walter-Kolb-Straße 1 – 7
60594 Frankfurt am Main
Eingetragener Verein e.V. | Sitz: Frankfurt am Main | Vereinsregister: Frankfurt a.M., Nr. 7449 | Lobbyregister Nr.: R001330
Eingetragener Verein e.V.
Sitz: Frankfurt am Main
Vereinsregister: Frankfurt a.M., Nr. 7449
Lobbyregister Nr.: R001330
Vorstand: Helmut Meeth, Arnd Brinkmann | Geschäftsführung: Frank Lange, Frank Koos
Vorstand: Helmut Meeth, Arnd Brinkmann
Geschäftsführung: Frank Lange, Frank Koos