31. Oktober 2025
Endkundenpresse

Einbruchschutz – Drei Minuten, die den Unterschied machen

Die meisten Einbrecher kommen nicht mit Spezialwerkzeug, sondern mit Schraubenzieher und Brecheisen. Sie nutzen ungesicherte Fenster und Türen als Schwachstelle . Der Verband Fenster + Fassade (VFF) erklärt, wie man sein Zuhause vor Einbruchversuchen schützt und warum es im Ernstfall auf drei Minuten ankommt.

Sie kommen nachts und knacken jede Tür! In Filmen und Dokus werden moderne Einbrecher häufig als hochgerüstete Profis dargestellt, denen keine Tür und kein Fenster gewachsen ist. In der Realität zeigt sich: Einbrüche erfolgen meist mit einfachen Werkzeugen. Oft reicht schon ein stabiler Schraubenzieher, um sich unbefugten Zutritt zur Wohnung zu verschaffen.

Ihr Ziel ist nicht immer die Wohnungstür, sondern häufig schlecht gesicherte Fenster oder Fenstertüren. Bei Einfamilienhäusern erfolgen sogar 80 Prozent der Einbruchsversuche durch Fenster oder Balkon- und Terassentüren. Sind diese nicht entsprechend geschützt, lassen sie sich in wenigen Augenblicken aufhebeln. Es lohnt sich daher, Fenster und Türen in geprüften Widerstandsklassen RC (Resistance class) anzuschaffen.

Widerstand gegen Schraubenzieher und Brecheisen

Wer Einbrechern mit simplem Werkzeug etwas entgegensetzen will, sollte mindestens auf Widerstandsklasse RC2 setzen. Fenster und Türen dieser Klasse halten Einbruchsversuchen mit Schraubenzieher, Zange und Keilen mindestens 3 Minuten stand. Schließt man diese Fenster oder Türen ab, fahren stabile Sicherheitszapfen in die Schließstücke - ähnlich wie bei einem Tresor. So ist der geschlossene Rahmen fest im Rahmen verankert und leistet robusten Widerstand gegenüber Aufhebelversuchen.

Abschließbare Fenstergriffe verhindern zusätzlich, dass die Täter durch die Glasdichtung hindurch den Griff erreichen und öffnen können. Türen dieser Klasse sind zusätzlich auch mit hochwertigen Schließzylindern ausgestattet.

Noch größeren Schutz bieten Fenster und Türen der Widerstandsklasse RC3. Hier sind in der Regel weitere Sicherheitszapfen verbaut, sodass Fenster und Türen auch einem erfahrenen Einbrecher, der schwere Hebel wie eine Brechstange verwendet, mindestens fünf Minuten standhalten. Außerdem schützt zusätzlich ein Anbohrschutz das Fenstergetriebe vor Angriffen mit einem Bohrer.

Und was ist mit der Fensterscheibe?

Fenster und Türen der Klassen RC2 und RC3 enthalten standardmäßig Sicherheitsglas, dass sich nur schwer einschlagen lässt. Aber viele Einbrecher scheuen sich ohnehin davor, die Fensterscheibe einzuschlagen – aus Angst vor Verletzungen oder Lärm. Nur in 10 Prozent der Einbruchsversuche wird eine Scheibe eingeschlagen. Für weniger gefährdete Fenster gibt es daher die Widerstandsklasse RC2N, die zwar auch die Sicherheitskriterien gegen das Aufhebeln mit einem Schraubenzieher erfüllt, aber kein Sicherheitsglas enthält. „Interessenten sollten sich unbedingt vom Fachhändler beraten lassen, welche Sicherheitsklasse für die eigene Situation sinnvoll ist“, empfiehlt VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Erdgeschossfenster sind meist gefährdeter als Fenster in oberen Geschossen ohne Trittfläche.“

Drei Minuten machen den Unterschied

Drei oder fünf Minuten Widerstand gegenüber Einbruchsversuchen klingen nach nicht viel. Doch auf dieses kurze Zeitfenster kommt es im Ernstfall an. Denn haben Einbrecher keinen sofortigen Erfolg mit ihren Methoden, lassen die meisten von ihrem Versuch ab. VFF-Geschäftsführer- Lange erklärt: „100-Prozentige Sicherheit gegenüber Einbrüchen gibt es nicht. Theoretisch, mit viel Zeit und teurem Werkzeug lassen sich auch gesicherte Fenster und Türen noch überwinden. Aber in der Realität haben Einbrecher diese Zeit nicht. Deshalb lohnt es sich, ihnen Sicherheits-Barrieren in den Weg zu stellen.“

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Genauso wichtig wie geeignete Sicherheitstechnik ist das eigene Verhalten. Viele Einbrecher nutzen die Unachtsamkeit der Bewohner aus, um sich Zutritt zu verschaffen. Deshalb dürfen Fenster und Türen nicht unbeaufsichtigt offenstehen, auch nicht ‚auf Kipp‘. Fensterexperte Lange erklärt: „Auch ein RC3-Fenster schützt nur zuverlässig, wenn es geschlossen ist. Wenn es in Kipp-Stellung steht, kann man es auch mit einem Schraubenzieher aus dem Fensterrahmen hebeln. Und das geräuschlos. Deshalb gilt der Rat: Vor dem Verlassen des Hauses stets prüfen, ob wirklich alle Fenster und Türen geschlossen sind. Auch vermeintlich sichere Fenster im Obergeschoss oder die Garagentür dürfen dabei nicht vergessen werden.“ In Kombination der Fenster und Türen mit Widerstandsklasse bieten sich daher Zustandsüberwachungen über Smart-Home Lösungen an, um versehentlich geöffnete Fenster oder Türen zu erkennen.

Extra-Sicherheit für gekippte Fenster

Um das Risiko bei versehentlich „auf Kipp“ gelassenen Fenstern zu minimieren, haben manche Hersteller Beschläge entwickelt, die auch in der Kipp-Stellung die Widerstandsklasse RC2 gewährleisten. Bei diesen besonderen Beschlägen fahren die Sicherheitszapfen auch in der Kipp-Stellung in die Schließstücke.

Lange erklärt abschließend: „Die Auswahl an Sicherheitstechnik ist sehr groß. Entscheidend ist immer, dass das gesamte System aufeinander abgestimmt ist. Deshalb sollte man sich beim Fensterkauf unbedingt vom Fachbetrieb beraten lassen, um die passende Lösung für die eigene Wohnsituation zu finden.“

Fördertipp:

Wer ohnehin neue Sicherheitsfenster anschaffen möchte, sollte staatliche Förderung nicht verpassen: Erfüllen die neuen Fenster die geforderten Dämmwerte, gibt es bis zu 20 Prozent Zuschuss im Rahmen der BEG-Förderung. Welche Programme für welche Immobilie passen können, zeigt schnell und zuverlässig der kostenlose VFF Fördermittel-Assistent.

Kontakt Fachpresse

Pantea Khaledpour
Verband Fenster + Fassade
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