Tipps rund um die Bewerbung.

Bewerbungsunterlagen – nur komplett mit Anschreiben und Bewerbung

Bewerbungsunterlagen bestehen immer aus einem Anschreiben und den eigentlichen Bewerbungsunterlagen, also Lebenslauf und Zeugnissen. Unabhängig davon, ob du den gewünschten Ausbildungsplatz bekommst oder nicht, bleibt dein Anschreiben nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens immer beim Unternehmen. Du hast allerdings das Anrecht, deine Bewerbungsunterlagen vom Betrieb zurückzufordern. Du solltest die Bewerbungsunterlagen aber nur dann noch einmal verwenden, wenn Bewerbungsmappe, Zeugniskopien etc. keine Gebrauchsspuren aufweisen.

Das Anschreiben – der erste Eindruck entscheidet

Das Anschreiben ist der erste Eindruck, den ein Unternehmen von dir erhält. Ist dieser negativ, droht schon zu Beginn des Bewerbungsverfahrens das Aus. Flecken oder Eselsohren signalisieren mangelnde Sorgfalt. Auch wichtig: Rechtsschreibung und Zeichensetzung im Anschreiben sollten fehlerfrei sein. Lass also immer jemandem Korrektur lesen, z. B. deine Eltern oder bitte einen Lehrer in deiner Schule darum.

Das Anschreiben sollte eine Betreffzeile enthalten, aus der dein Anliegen so genau wie möglich hervorgeht. Nur das Stichwort „Bewerbung“ reicht nicht aus. Schließlich kann ein Unternehmen verschiedene Ausbildungsplätze anbieten. Das Unternehmen muss auf den ersten Blick erkennen, für welchen Ausbildungsplatz du dich bewirbst.

Dein Anschreiben sollte immer mit einer persönlichen Anrede statt mit der Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren“ beginnen. Steht z. B. in der Stellenanzeige kein Ansprechpartner, kannst du den Namen ruhig beim Unternehmen anfragen. Bitte unbedingt darauf achten, dass du den Namen des Ansprechpartners richtig schreibst. Einmal nicht aufgepasst und aus Herrn Meyer wird Herr Meier. Gleiches gilt selbstverständlich für die Anschrift des Unternehmens.

Der Text, der nach der Anrede folgt, gibt Antworten auf folgende Fragen:

  • Warum hast du dich gerade bei diesem Unternehmen beworben?
  • Warum gerade auf diesen Ausbildungsplatz?
  • Welchen Schulabschluss hast du oder wirst du in Kürze erwerben?
  • Welche Fertigkeiten besitzt du, die für deine angestrebte Ausbildungsstelle nützlich sind?


Gut ist es, wenn du deine angegebenen Fertigkeiten mit konkreten Beispielen belegen kannst. Wenn du dich als teamfähig beschreibst, kannst du z. B. darauf hinweisen, dass du schon seit Jahren in einer Fußballmannschaft spielst.

 In der Kürze liegt die Würze. Dein Anschreiben sollte daher maximal eine Seite lang und die Sätze kurz und verständlich sein.

Die Bewerbung – eine klare Struktur sorgt für einen schnellen Überblick

Textprogramme wie „Microsoft Word“ bieten viele Schriftarten und Möglichkeiten zur Formatierung. Für Bewerbungen nimmst du am besten die Schriftart „Times New Roman“ oder „Arial“. Mit Formatierungen wie Fett, Kursiv oder Unterstreichen kannst du wichtige Informationen betonen und deinen Lebenslauf strukturieren. Aber Vorsicht: Zu viele verschiedene Formatierungen im Text schaffen keine Klarheit, sondern verwirren den Leser. Also genau das Gegenteil, was eine gelungene Bewerbung ausmacht. Eine gute Bewerbung ist klar strukturiert und gibt damit dem Unternehmen einen schnellen Überblick über den Bewerber. Daher sollte der Lebenslauf auch tabellarisch sein. Wie schon beim Anschreiben gilt auch bei der Bewerbung: Sie sollte fehlerfrei sein und keine Eselsohren, Flecken etc. aufweisen.

Bewerbungen bestehen aus zwei Teilen: dem Lebenslauf und den Zeugnissen. Dem Lebenslauf kann ein Deckblatt vorrausgehen. Das Deckblatt bietet dir beispielsweise die Möglichkeit, ein größeres Foto von dir zu verwenden. Seit das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ in Kraft getreten ist, verzichten viele Unternehmen in ihren Stellenanzeigen auf die Aufforderung zu einer Bewerbung mit Bild. Das bedeutet aber nicht, dass sie keine Bewerbungen mit Bild haben wollen. Es steht dir also offen, dich mit oder ohne Foto zu bewerben. Wenn ja, nimm ein wirklich gutes Bild: also nicht aus dem Fotoautomaten am Bahnhof, sondern von einem professionellen Fotografen.

Der Lebenslauf sollte folgendermaßen aufgebaut sein: Am Anfang stehen deine persönlichen Angaben: Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand, Staatsangehörigkeit. Verzichtest du auf ein Deckblatt, kannst du dein Foto rechts in der Ecke anbringen. Natürlich nicht festgetackert, sondern sauber aufgeklebt. Das sieht besser aus und du kannst das Bild später nochmal verwenden. Aber bitte nur dann, wenn es keine Abnutzungsspuren etc. aufweist.

Als Nächstes im Lebenslauf folgt dein schulischer Werdegang. Bei den Zeitangaben sollten mindestens Monat und Jahr angegeben werden. Beispielweise: „Von 08/1996 – 07/2000 Konrad-Adenauer-Grundschule in Bad Honnef“. Anschließend kannst du einige Fertigkeiten aufzählen, die du besonders gut kannst. Dabei aber bitte nicht übertreiben. Für das Unternehmen ist es auch interessant zu wissen, ob und welche Führerscheine du hast. Hobbys kannst du ebenfalls angeben. Und zum guten Schluss noch wichtig: Deinen Lebenslauf muss du immer persönlich unterschrieben.

Nach dem Lebenslauf folgen jetzt deine Zeugnisse. In der Regel reicht das letzte Zeugnis aus. Bist du gerade erst mit der Schule fertig, kann es noch einige Zeit dauern, bist du dein offizielles Abschlusszeugnis überreicht bekommst – meistens im Rahmen einer Abschlussfeier. Für Bewerbungen kann dir deine Schule ein vorläufiges Abschlusszeugnis ausstellen. Etwas solltest du bei deiner Bewerbung nie tun: Originalzeugnisse mitschicken. Bitte immer nur Kopien verwenden, schließlich können Bewerbungsunterlagen auch mal verloren gehen. Und für die Kopien gilt: Schiefe, abgeschnittene oder schlecht lesbare Kopien sind immer ein Zeichen mangelnder Sorgfalt.

Die Bewerbungsmappe – worauf du achten musst

Deinen Lebenslauf und die Zeugniskopien solltest du in loser Form in eine Bewerbungsmappe einheften. Die Farbe der Mappe kann weiß, grau, blau oder schwarz sein. Pink oder mit Blümchenmuster sind allenfalls dann in Ordnung, wenn du dich im künstlerischen Bereich bewirbst. Dein Anschreiben kommt dann oben auf die Bewerbungsmappe und beides dann in einen Briefumschlag.

Auch den Briefumschlag solltest du in einer dezenten Farbe wählen. Umschläge mit Papprückwand verhindern, dass deine Bewerbungsunterlagen während des Versands zu leicht verknicken. Hast du eine gute Handschrift, dann kannst du den Absender und Empfänger per Hand auf den Umschlag schreiben – ansonsten besser aufdrucken. Auch hier unbedingt vor dem Versand nochmal prüfen, ob alle Angaben richtig sind und keine Rechtschreibfehler vorliegen.

Jetzt nur noch eine Briefmarke aufkleben und dann ab zum Briefkasten. Aber Achtung, denn hier lauert noch ein letztes Fettnäpfchen: Der Umschlag muss ausreichend frankiert sein. Es wäre äußerst peinlich, wenn das Unternehmen für deine Bewerbung ein Strafporto zahlen muss. Zum Schluss noch ein Tipp: Bewirbst du dich bei Unternehmen in deiner Nähe, kannst du die Bewerbung auch persönlich vorbeibringen. Damit unterstreichst du dein Interesse an dem Ausbildungsplatz.

Online-Bewerbungen – die moderne, schnelle Art der Bewerbung

Die meisten Unternehmen akzeptieren neben postalischen Bewerbungen auch E-Mail-Bewerbungen. Dies bietet zahlreiche Vorteile, darunter Kosten- und Zeitersparnis. Die Regeln für Online-Bewerbungen sind weitgehend identisch mit denen für postalische Bewerbungen, jedoch gibt es einige spezifische Punkte zu beachten.

E-Mails sollten im Nur-Text-Format versendet werden und die Betreffzeile sollte präzise das Stellenangebot benennen. Verwende seriöse E-Mail-Adressen und sende deine Bewerbung direkt an die zuständige Kontaktperson, nicht an Sammeladressen. Eine Online-Bewerbung niemals gleichzeitig an verschiedene Unternehmen verschicken. Es könnte peinlich werden, wenn das durch Angaben im CC-Feld zu erkennen ist. 

E-Mails werden häufig in einem lockeren Ton verfasst. Für Online-Bewerbungen gilt aber wie für postalischen Bewerbungen: Der Ton muss förmlich sein. Deshalb sprichst du den Empfänger mit „Sehr geehrter Herr Müller“ und nicht mit „Hallo Herr Müller“ an. Auch bei Online-Bewerbungen sollten nur die gängigen Schriftarten „Arial“ und „Times New Roman“ verwendet werden.

Korrekturlesen ist entscheidend, um Rechtschreib- und Grammatikfehler zu vermeiden. Lege deine Texte also noch anderen Personen zum Korrekturlesen vor. Uneinigkeit herrscht unter den Personalentscheidern noch darüber, ob im Textfeld der E-Mail nur kurz in ein bis zwei Sätzen auf die Bewerbung hingewiesen werden soll oder ob hier bereits das Anschreiben stehen darf. Da das Anschreiben auf jeden Fall im Anhang enthalten sein muss, spricht nichts dagegen, im Textfeld nur kurz dein Anliegen zu schildern.

Das Anschreiben und die Bewerbung sollten im PDF-Format erstellt werden. Benenne Anhänge aussagekräftig und vermeide zu viele Anhänge in einer E-Mail. Wenn du Dokumente einscannst, achte darauf, dass sie lesbar und vollständig sind und nicht auf dem Kopf stehen.

Bilder sollten im JPEG-Format mit kleiner Dateigröße sein, um Probleme mit großen Anhängen zu vermeiden. Üblicherweise liegt die Grenze für eine vollständige Bewerbung bei 4 MB. Falls du dir unsicher bist, frag einfach beim Unternehmen nach. Denn kein Empfänger freut sich, wenn du mit zu großem Anhang sein Postfach blockierst.

Nach dem Versand der Bewerbung ist es ratsam, regelmäßig den E-Mail-Account zu überprüfen. Das Einholen einer Lesebestätigung ist nicht empfehlenswert, jedoch kannst du nach einer angemessenen Wartezeit telefonisch nach dem Status deiner Bewerbung fragen.

Gute Vorbereitung – die Basis für erfolgreiche Vorstellungsgespräche

Du hast die erste Hürde auf dem Weg zum Ausbildungsplatz gemeistert und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Ein wichtiger Schlüssel für deinen Erfolg: Informiere dich vor dem Bewerbungsgespräch ausführlich über das Unternehmen. Erste Informationen enthält bereits die Stellenausschreibung. Weitere Infos findest Du auf der Unternehmens-Homepage und in den Broschüren des Unternehmens. Wichtig sind z. B. folgende Infos:

  • Wer leitet das Unternehmen?
  • Wie viele Mitarbeiter gibt es aktuell?
  • Was produziert das Unternehmen alles?
  • Gibt es einen oder mehrere Standorte, eventuell auch Auslandsniederlassungen?
  • Wo werden die Produkte vertrieben: deutschland-, europa-, weltweit?
  • Welche Marktposition hat das Unternehmen: z. B. beispielsweise größtes Unternehmen in Deutschland oder im Ruhrgebiet?
  • Wichtige Stationen der Firmengeschichte!

Du wirst beim Bewerbungsgespräch auch nach Dingen aus deinem Leben, deiner schulischen Laufbahn und dem von dir angestrebten Ausbildungsplatz gefragt. Auch auf solche Fragen musst du dich gut vorbereiten. Mögliche Fragen sind z. B.:

  • Warum möchten Sie diese Ausbildung machen?
  • Was werden Sie machen, wenn Sie diesen Ausbildungsplatz nicht bekommen?
  • Warum möchten Sie die Ausbildung in unserem Betrieb machen?
  • Wieso haben Sie in dem Fach XY schlechte Noten?


Hast du nach dem Schulabschluss nicht sofort eine Ausbildung begonnen oder ein Praktikum gemacht, gibt es eine Lücke in deinem Lebenslauf. Dann wirst du sicherlich gefragt:

  • Was haben Sie zwischenzeitig gemacht?
  • Warum sollten wir ausgerechnet Ihnen den Ausbildungsplatz geben?
  • Welche Nachteile sehen Sie bei dieser Ausbildung?
  • Was wissen Sie über die Ausbildung?
  • Was wissen Sie über unser Unternehmen?


Oft fällt es Bewerbern schwer, „etwas“ über sich selbst zu erzählen. Viele haben trotz guter Vorbereitung auch Angst vor unerwarteten Fragen beim Vorstellungsgespräch. Deshalb ist es sehr hilfreich für dich, solche Selbstdarstellungen und Fragerunden in Rollenspielen mit Freunden oder deinen Eltern zu üben.

Dein Outfit für das Vorstellungsgespräch solltest du gezielt auswählen: Es muss zur Branche und der Tätigkeit passen, für die du dich bewirbst. Grundsätzlich gilt: Deine Kleidung sollte sauber und ordentlich sein, genau wie deine Fingernägel. Und lieber ein bisschen zu schick als zu schlicht oder schlampig. Als Frau solltest du auf zu viel Make-up und Schmuck verzichten. Sehr enge oder gar durchsichtige Kleidung sowie ein großer Ausschnitt sind tabu. Als Mann gilt für dich: frisch rasiert oder zumindest mit einem gepflegten Bart erscheinen.

Vorstellungsgespräche laufen meist nach dem folgenden Muster ab:

Zuerst kommt die Begrüßung. Warte, bis dein Gesprächspartner auf dich zukommt und dir die Hand reicht. Setzt dich erst hin, wenn du dazu aufgefordert wirst.

Anschließend erfolgt ein sogenannter Smalltalk. Beispielsweise wirst du gefragt, wie deine Anreise war oder wie es dir heute geht. Es geht dabei darum, erst einmal miteinander ins Gespräch zu kommen. Daher solltest du bei deinen Antworten nicht zu weit ausholen. Vor oder während des Smalltalks wird oft gefragt, ob du etwas zu trinken haben möchtest. Um unangenehme Situationen zu vermeiden, verzichte auf ausgefallene Wünsche.

Nach dem Smalltalk beginnt das „eigentliche“ Vorstellungsgespräch. Häufig stellt dein Gesprächspartner zuerst das Unternehmen vor. Verstehst du etwas nicht, dann frage höflich nach – achte dabei aber darauf, dass du nicht zu oft unterbrichst. Anschließend wirst du aufgefordert „etwas“ über dich zu erzählen. Hier heißt es wieder aufpassen: Dein größter Fehler wäre jetzt, wenn du noch einmal Punkt für Punkt deinen Lebenslauf durchgehst. Konzentriere dich nur auf die Dinge aus deinem Leben, die für deinen angestrebten Ausbildungsplatz wichtig sind.

Nachdem du von dir erzählt hast, wird dir der Personalverantwortliche sicherlich noch weitere Fragen stellen.

Zum Schluss wird er sich erkundigen, ob du noch Fragen hast. Frage hier nicht mehr nach Dingen, zu denen er bereits etwas gesagt hat. Deshalb musst du während des ganzen Vorstellungsgesprächs sehr aufmerksam zuhören. Auch wichtig: Halte während des Gesprächs Blickkontakt, bleibe auch bei unangenehmen Fragen stets freundlich und sitz ruhig und gerade.

Noch ein abschließender Tipp: Frag Freunde oder Geschwister, die schon Vorstellungsgespräche gemacht haben, nach ihren Erfahrungen. Bestimmt können sie dir noch den einen oder anderen guten Ratschlag geben.

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